Pipe Bull
Barthels Hof, Leipzig (Deutschland)Historisches Gebäude aus dem 18. Jh. dank modernster Technologie des 21. Jh. saniert.
Im Leipziger Barthels Hof, einem historischen Gebäudekomplex aus dem 18. Jahrhundert, waren Renovierungsarbeiten an 1,2km Rohren DN40-DN100 erforderlich.
Leipzig, Deutschland
2020-2021
Rohrsanierung
Fortlaufend
DN40-100
Pipe Bull GmbH, Deutschland
Einführung
Die Sanierung der Abwasserleitungen im historischen Barthels Hof in Leipzig war der letzte Teil umfangreicher Sanierungsarbeiten an und im gesamten Gebäudekomplex. Die in-house Sanierung lief von September 2020 bis ins Jahr 2021.
- Thomas Miller, Geschäftsführer der Pipe Bull GmbH.
Herausforderungen
Ein kritischer Faktor bei diesem Projekt war der schwierige Zugang zu den geschossübergreifenden Leitungskanälen. Diese waren dreiseitig betoniert und einseitig teilweise gemauert. Zudem waren die Schächte zwischen den einzelnen Geschossen offen, so dass bei offener Bauweise begehbare Ebenen eingebaut werden mussten. Die Gesamtlänge der zu sanierenden Leitungen betrug stolze 1,2 km.
Eine weitere Herausforderung stellten die in Deutschland häufig vorkommenden zahlreichen Bögen im Rohrverlauf dar. „Manchmal fanden wir bei den DN50-Rohren auf einer Länge von nur zwei Metern sechs bis sieben 90-Grad-Bögen vor“, beschreibt Miller die Situation im Barthels Hof, „und die DN100-Rohre verliefen nicht gerade in der Vertikalen, sondern hatten fünf bis sechs 90-Grad-Bögen auf rund 40 Metern. Gute Vorbereitung und viel Geschick waren gefragt.“
Auch die zahlreichen und oft unerwarteten Durchmessersprünge machten die Arbeit nicht leichter. In den letzten Jahren hatte der Barthels Hof mit Wasserschäden zu kämpfen. Eine TV-Inspektion offenbarte das Ausmaß: Die verbauten SML-Rohre waren stark beschädigt und zeigten Brüche, Risse und starke Korrosion. Zu den Schadensbildern gehörten auch mehrere Zentimeter lange Risse und sogar Rohrauflösungen.
Durchführung
Das Picote Brush Coating™️-System wurde in Rohren mit den kleinsten Durchmessern von DN40 bis DN100 eingesetzt, bei denen eine CIPP-Auskleidung nicht möglich war. Das System trägt ein speziell formuliertes Epoxidharz mit 100% Feststoffgehalt über einen Schlauch und daran befestigte rotierende Bürsten im Rohr auf. Der Schlauch wird dabei in Fließrichtung in das Rohr geschoben.
Beim Rückwärtsfahren verteilen zwei bis drei Bürsten das Harz gleichmäßig auf der Rohrinnenwand. Die Bürsten sind dabei stets größer als das Rohrinnenmaß, damit das Harz jede kleinste Fläche der Rohrinnenwand trifft. Die extrem flexiblen Picote Miller Wellen erleichterten die Navigation durch die zahlreichen Bögen, selbst in den kleinsten Durchmessern des Projekts.
Die Beschichtungspumpe sorgte in Kombination mit dem Smart Mixer 2.0 für einen reibungslosen und effizienten Vorgang. Der Smart Mixer wurde auf demselben Miller montiert, der auch für die Reinigung und Vorbereitung der Rohre vor der Beschichtung verwendet wurde.
Der Einsatz von Kameras während der Beschichtung und das Zweifarben-Kartuschensystem des Picote Brush Coating™️ ermöglichten eine permanente visuelle Überprüfung des Sanierungsvorgangs.
Vorteile
Bei einer in-house Sanierung sind die Akzeptanz der Maßnahme und daraus resultierend die Kooperationsbereitschaft der Bewohner nicht zu unterschätzende Faktoren. Schließlich ist das Unternehmen in sehr sensiblen Bereichen tätig.
Daher wurde vor und während der Sanierung großer Wert auf den Kontakt mit den Mietern und Wohnungseigentümern gelegt und die Details, inwiefern sie betroffen sein würden, kommuniziert.
Ein weiterer Erfolgsfaktor für das Projekt war das gute Zeitmanagement, das durch die ausgesprochen kurzen Installations- und Aushärtezeiten des Picote Brush Coating™️Verfahrens gewährleistet wurde. Dadurch konnten die Unannehmlichkeiten für die Bewohner sehr gering und kurzfristig gehalten werden.